Was wir nicht sind

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Trotz jahrzehntelanger, kontinuierlicher Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit, sehen wir uns noch immer einigen haltlosen Vorurteilen gegenüber. Auf dieser Seite werden die wichtigsten davon aufgeklärt. Wenn Du noch weitere Fragen hast, kannst Du uns diese gerne per Email an tillysburg@tillysburg.at schreiben.

Contents

"Studentenverbindung" und "Burschenschaft" sind dasselbe

Richtig ist: Die Burschenschaften sind nur eine bestimmte Art von Verbindung; der richtige Oberbegriff ist "Verbindung" oder "Korporation" (lat.: "Körperschaft"; falsch: "Kooperation"). Es gibt akademische Korporationen – Studentenverbindungen – und pennale Korporationen – Schülerverbindungen.

In Österreich gibt es mehr als 500 aktive Schüler- und Studentenverbindungen, weltweit (vor allem im deutschsprachigen Raum) sind es abertausende. Nur ein Bruchteil davon trägt die Bezeichnung "Burschenschaft".

Die Burschenschaften sind weder der älteste Verbindungstyp noch stellen sie die größte Gruppe dar, geschweige denn, daß Wesen und Ausrichtung repräsentativ für die große Zahl unterschiedlicher Verbindungen wären.

Eine große Zahl von Verbindungen ist katholisch und nichtschlagend, andere sind allgemein christlich. Wieder andere pflegen das musische Prinzip, segeln oder rudern. Manche sind politisch homogen, andere pflegen das Toleranzprinzip. Es gibt eine unglaubliche, fast unüberschaubare Vielfalt an Verbindungen.

Zu den Unterschieden zwischen den wichtigsten Verbindungsarten und den historischen Entwicklungslinien: http://www.frankfurter-verbindungen.de/faq/.

Leider hat die Konfusion über die Begriffe "Studentenverbindung" – "Burschenschaft" zur Folge, daß Vorfälle im Umfeld von Burschenschaften zu Unrecht auf alle Verbindungen zurückfallen.

Gleichwohl wäre eine Pauschalverurteilung aller Burschenschaften nicht angemessen.

Studentenverbindungen nehmen keine Ausländer auf, sind ausländerfeindlich und rassistisch

Richtig ist: Daß eine Verbindung Ausländer aufnimmt, ist der Normalfall. Die ausländischen Mitglieder von Studentenverbindungen gehören oftmals zu den glühendsten Befürwortern des Verbindungswesens! Abgesehen von (sicherlich nicht wenigen) Burschenschaften, dürfte es in Österreich kaum ein Dutzend weitere Verbindungen geben, die keine Ausländer aufnehmen. Jedoch ist es unzulässig, von der Nichtaufnahme von Ausländern auf Ausländerfeindlichkeit zu schließen.

Lektüretipp: Franco Zizzo, Die internationale Komponente des Korporationsstudententums, in: Zwischen Weltoffenheit und nationaler Verengung, Historia Academica, Band 39, Würzburg, 2000, ISBN 3-930877-34-1.

Studentenverbindungen stehen alle mehr oder weniger rechts

Richtig ist: Das ist schon lange Vergangenheit. Der Rechtsruck der Verbindungen war eine Erscheinung des Deutschen Kaiserreichs und setzte sich in der Weimarer Republik fort.

Die heute noch existierenden Klischees stammen aus dieser Zeit, und es wird gerne suggeriert: Verbindungen waren damals so, und heute sind sie nicht anders.

Doch das ist falsch! Wenn man ein zutreffendes Bild der Verbindungen in der heutigen Zeit gewinnen will, muß man sich von solchen Vorstellungen freimachen.

Die Zeit vor der Reichsgründung in Deutschland 1871 und die heutige Zeit belegen eindrucksvoll, daß es nichts dem Konzept Verbindung innewohnendes "Rechtes" gibt.

Bei uns herrscht ein Klima der Geistesfreiheit und Toleranz, das Außenstehende – selbst Angehörige anderer Verbindungen – immer wieder erstaunt.

Wenn man bei einer Verbindung ist, muss man Präsenzdienst leisten

Richtig ist: Den weitaus meisten Verbindungen ist es völlig egal, ob jemand beim Bundesheer war oder nicht. Es ist aber auch kein Makel, wenn man Präsenzdienst geleistet hat. Es gibt keine Statistik, aber man kann wohl davon ausgehen, daß die Anteile sich nicht großartig von denen in der Gesamtstudentenschaft unterscheiden. Unabhängig davon gibt es einzelne Verbindungen, die nach wie vor auf der Ableistung des Wehrdienstes bestehen - die K.Ö.St.V. Tillysburg gehört nicht dazu.

Studentenverbindungen sind frauenfeindlich

Richtig ist: Der überwiegende Teil der Studentenverbindungen nimmt keine Frauen auf. Mit Frauenfeindlichkeit hat das jedoch nichts zu tun. Schon vor Jahrzehnten gab es Versuche, die Verbindungen für Frauen zu öffnen. Diese Versuche wurden von den übrigen Verbindungen sehr genau beobachtet und vermochten offenbar nicht zu überzeugen.

Daraus den Vorwurf der Frauenfeindlichkeit abzuleiten, ist albern. Mit demselben Argument könnte man behaupten, daß Taubenzüchtervereine briefmarkensammlerfeindlich wären.

Wenn es am Ort keinen Briefmarkensammlerverein gibt, sucht man ein paar Gleichgesinnte und gründet einen, wenn einem der Sinn danach steht. So einfach ist das.

Der MKV und seine Verbindungen sind schon immer Männerbünde gewesen. Das ist geschichtlich bedingt. Bei fast allen Veranstaltungen sind Damen aber herzlichst willkommen, nur einige Sitzungen sind den Mitgliedern vorbehalten. Damen werden aber nicht aus dem Couleurstudententum ausgeschlossen! Dafür gibt es den VfM auf Mittelschul- und den VCS auf Hochschulebene.

Der MKV ist eine ÖVP-Vorfeldorganisation

Richtig ist: Der MKV ist ein parteiunabhängiger Verband! Jeder, der sich mit unseren Werten identifizieren kann, egal welche politische Gesinnung er hat, ist herzlich bei uns willkommen! Er ist keine Vorfeldorganisation oder Kaderschmiede der Österreichischen Volkspartei.

Man sollte vielleicht auch bedenken, dass es unzählige MKV-Verbindungen schon VOR der Gründung der ÖVP gegeben hat. Daher können und wollen wir kein "Parteizweig" selbiger sein.

Studentenverbindungen bilden Karrierreseilschaften

Richtig ist: Verbindungsstudenten sind erfolgreich, aber der Vorwurf der Seilschafterei ist nicht haltbar. Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß man jede Menge Leute kennenlernt, und es wäre etwas wirklichkeitsfern, zu fordern, seine Kontakte nicht auch zu nutzen, wie das jeder tut. Allerdings soll keiner glauben, daß deswegen Nullen Aussicht hätten, auf irgendwelche gutbezahlte Posten gehievt zu werden. Der Mechanismus ist ein anderer:

Wer in einer Verbindung ist, bekommt dort das Rüstzeug mit auf den Weg, das notwendig ist, um erfolgreich zu sein. Heutzutage sind über das Fachliche hinaus sog. Schlüsselqualifikationen gefragt, die man bei der Aktivität in einer Verbindung fast automatisch erwirbt. Deshalb muß jemand, der in einer Verbindung aktiv war, sich auch deutlich weniger Gedanken um Assessment Center und ähnliche Einstellungsverfahren machen als jemand, der im Studium nur hinter den Büchern gehockt hat.

Wer viele Leute kennt und sich häufig über berufliche Dinge austauscht, hat allerdings einen Informationsvorsprung; das ist aber keine Seilschafterei.

Es kommt hinzu, daß Verbindungen eher auf Leute anziehend wirken, die beruflichen Erfolg nicht als verwerflich betrachten.

Verbindungen sind Saufclubs

Richtig ist: Der Alkohol nimmt bei den meisten Verbindungen einen weitaus geringeren Stellenwert ein, als ein Außenstehender sich das vielleicht vorstellt. Abgesehen davon gibt es in den weitaus meisten Verbindungen Leute, die, aus welchen Gründen auch immer, überhaupt keinen Alkohol trinken. Es gibt sogar abstinente Verbindungen!

Bei den Trinkzeremonien, die es gibt, muß man nicht unbedingt Bier im Glas haben. Sinn der Sache ist schließlich nicht die kollektive Alkoholisierung!

Im übrigen trinken auch nichtkorporierte Studenten, und es darf bezweifelt werden, daß sie weniger trinken als ihre korporierten Kommilitonen.

Verbindungen sind Geheimbünde

Richtig ist: Was man nicht kennt, kann man nicht beurteilen.
Bis auf unsere Vereinssitzungen sind praktisch alle Veranstaltungen für Gäste offen. Der MKV und die K.Ö.St.V. Tillysburg sind also kein Geheimbund (Oder hast Du schon einmal einen Geheimbund mit einer öffentlichen Homepage gesehen?). Die K.Ö.St.V. Tillysburg ist ein offiziell eingetragener Verein.
Unsere ZVR-Zahl (Zentrales Vereinsregister) ist 979904704


Angelehnt an: http://www.frankfurter-verbindungen.de/vorurteile/

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